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Overwhelming, Thank you for picking up the trash und 22 Uhr, ab ins Bett!

Tag vier seit meinem Umzug ins Boarding House. In diesem kurzen Zeitraum habe ich ungefähr schon so viel erlebt wie in gewöhnlichen vier Wochen.

Seitdem Julia mich aus dem Hotel abgeholte, bin ich nur noch von lieben Leuten umgeben, die sich freuen, uns Neuankömmlinge willkommen zu heißen und uns bei sämtlichen Verwirrungen zu helfen wie zum Beispiel beim Wäschesystem (vielen Dank, Anna!).

All die Vorgänge im Boarding House, die Wege, die Orte und alle Leute sind natürlich neu für mich und so schafft es “overwhelming” [überwältigend] definitiv zum Wort der Woche. Auch meinen ersten Schultag (und gleichzeitig meinen letzten, denn jetzt sind Oktoberferien) beschreibt dieses Wort.

Als ich in meine erste physische Musikstunde ging, erwartete ich übliches Ausprobieren und Experimentieren mit Melodien oder Rhythmen. Nun ja, im nächsten Moment fand ich mich auf der Schulbühne mit einer Djembé zwischen den Beinen wieder und wir nahmen ein Trommelstück für die jährliche Tanzshow “Culturama” auf.

Danach wurde ich von meinen Klassenkameradinnen zum nächsten Unterricht gebracht, weil “hey, wir zeigen dir den Weg zu deinem nächsten Klassenzimmer, wir sind eh schon zu spät für Mathe, komm mit!”

So viel Liebenswürdigkeit in so kurzer Zeit ist gerade nach der unsozialen Quarantäne, nun ja, eben überwältigend.

Thank you for picking up the trash!

Die folgenden Tage waren geprägt von IKEA, Gnocchi kochen (da muss ich einmal um die halbe Welt fliegen, um zu lernen, wie Gnocchi gemacht werden!) oder dem Müllsammeln am Strand gestern. Letzteres ehrlicherweise nicht wegen meines Umweltbewusstseins, sondern wegen der Verpflichtung für neue Leute im Boarding House.

Ich kann nicht sagen, dass es jetzt zu meinem neuen Lieblingshobby werden wird, aber ich glaube, es ist wichtig, einmal daran teilgenommen zu haben. Der Strandabschnitt sah auf den ersten Blick recht sauber aus, trotzdem hätte ich am Ende auf einem einzigen Quadratmeter eine Stunde mit Plastikteilchen verbringen können.

eine volle Mülltüte am Strand von Pasir Ris in Singapur
Diesen Müll sammelte ich in 40 Minuten.

Also Leute, nehmt euren Abfall einfach mit! Dann müsst ihr euch auch nicht bei mir bedanken wie der vorbeilaufende Mann mit den Worten: “Thank you for picking up the trash!” [Danke fürs Müllsammeln!] Ähm, gerne?

Heute waren wir in Chinatown und im dortigen Buddha Tooth Relic Tempel, einem buddhistischen Tempel, das eine Reliquie von Buddha behaust: einen 7,5 cm langen Zahn.

eine kleine Straße in Chinatown
eine kleine Straße in Chinatown

Jetzt ist gleich Teatime, also nettes Beisammensein bei Tee mit den anderen Leuten, bis um 22 Uhr die Glocke geläutet wird. (oder jemand etwas sagt). Leider gilt das Läuten nicht dem Christkind wie an Weihnachten, sondern uns, die jetzt auf Ihre Zimmer gehen müssen.

Das finde ich immer noch seltsam, um 22 Uhr wochentags und 23 Uhr Freitags und Samstags quasi ins Bett geschickt zu werden. Ich verstehe schon den Sinn dahinter, denn wenn wir irgendwo auf einem Balkon oder Gemeinschaftsraum zusammensitzen, muss wohl immer eine Betreuungsperson auf sein und nach dem Rechten sehen und zu einer angemessenen Zeit ins Bett zu gehen ist ja auch mehr als sinnvoll. Es ist trotzdem gewöhnungsbedürftig.

Die frühe Bettzeit ist trotzdem nicht mein “tz oooch” der Woche

Sondern die mangelhafte M&M’s-Packung. Ich habe bis jetzt noch keine normale M&M’s gefunden, die einfach eine Tüte haben und viele M&M’s innen drinnen. Nein, stattdessen gibt es eine große Tüte mit 15 mal 13.5-Gramm-Mini-Päckchen innen drinnen. Erneut, es ist nicht mein Umweltbewusstsein, das davon gestört wird (okay, schon auch), sondern die Tatsache, dass ich für fünf M&M’s jedes Mal ein neues Tütchen aufreißen muss. Zugegeben, ich war bisher erst in zwei Läden auf der Suche.

GIF der Woche:

via GIPHY

Allerliebst,

Milena

2 Gedanken zu „Overwhelming, Thank you for picking up the trash und 22 Uhr, ab ins Bett!“

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